(Freiburg) Der Deutsche Familienverband erwartet von dem neuen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung nicht nur schonungslose Analysen, sondern auch konsequentes Reagieren und sofortiges Handeln zugunsten der Familien.
„Bereits zum wiederholten Male erinnert der DFV daran, dass eine nachhaltige Umkehr notwendig ist, damit alle Menschen in Deutschland am Wohlstand beteiligt werden- die umgekehrte Entwicklung ist aber die Wirklichkeit, ohne dass eine Änderung erkennbar wäre“, so der Vorsitzende des DFV Baden- Württemberg, Uto R. Bonde.
Anlässlich von Medienberichten stellt das Arbeitsministerium in seiner Vorlage fest, dass es nicht nur eine immer größer werdende Schere in der Vermögensverteilung, sondern auch bei der Lohnentwicklung gibt. Eine solche Einkommensentwicklung verletzt das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung. Stundenlöhne, die bei Vollzeit zur Sicherung des Lebensunterhalts eines Alleinstehenden nicht mehr ausreichen, verschärfen Armutsrisiken, schwächen den sozialen Zusammenhalt der Bevölkerung und mindern die Zukunftschancen junger Menschen.
Seit Jahren mahnt der DFV, dass selbst von einem Facharbeiterlohn eine vierköpfige Familie – trotz Kindergeld - nicht einmal das zur Verfügung hat, was zur Teilhabe aller Familienmitglieder an der Gesellschaft nötig ist. Ursächlich dafür seien nicht nur zu niedrige Löhne, sondern vor allem familienblinde Abgaben. „Wenn nicht einmal mehr ein Alleinstehender seinen Lebensunterhalt durch Vollzeiterwerbstätigkeit finanzieren kann, wie sollen da junge Menschen den Mut und die Zuversicht für die Gründung einer Familie aufbringen? Die beteiligte Ressorts der Bundesministerien, denen der Entwurf des Berichts nun zur Stellungnahme vorliegt, fordert der DFV auf, den Fokus auf Familien mit Kindern zu legen.
Gerade junge Menschen brauchen eine bejahende Lebensperspektive und verlässliche Rahmenbedingungen, wenn sie sich für ein gemeinsames Leben mit Kindern entscheiden sollen.