Der DFV fordert zum „Tag der Familie“ 2009: 365 Tage mit Familiengesundheit und Gerechtigkeit
(Freiburg) Der DEUTSCHE FAMILIENVERBAND Baden-Württemberg fordert zum international „gefeierten“ Tag der Familie (Freitag 15. Mai ) ein realistisches Bild von Müttern und Familien; dazu sind 365 gesunde und gerechte Familientage erforderlich, so der DFV Landesvorsitzende Uto R. Bonde. Trotz der zu erwartenden Jubelhymnen erinnert der DFV daran, dass noch vieles zu tun ist, um Familien zu ihren Rechten zu verhelfen.
So setzt sich der DFV und sein Familienhilfswerk dafür ein, dass alle Familien –insbesondere die Mütter- ihr Anrecht auf Gesundheit tatsächlich erhalten. Dieser Anspruch muss auch tatsächlich umgesetzt werden, fordert der DFV Baden-Württemberg.
Die zunehmende Ablehnungsquote von Kuranträgen und Verweigerung von Kurmaßnahmen durch Krankenkassen verunsichert und irritiert die Familien, stellt das Familienhilfswerk fest.
Die neueste Statistik des Müttergenesungswerkes zu Ablehnungen und Widersprüchen von Vorsorge- und Reha-Maßnahmen für Mütter und Mutter-Kind spricht von einer bundesweiten Ablehnungsquote von 27 Prozent ( befragt wurden die bundesweiten Beratungsstellen im Müttergenesungswerk – ein Zusammenschluss von Arbeiterwohlfahrt, Paritätischem Wohlfahrtsverband, Deutschem Roten Kreuz, Katholischer Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung e.V.) .
Mütter haben einen Rechtsanspruch auf Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen weil diese wichtigen Gesundheitsangebote zu den gesetzlichen Leistungen der Krankenversicherung gehören. Die Familien erleben häufig, dass sie sich vor Beginn von Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen in Anspruch zu nehmen oft einem bürokratisch zähen und zeit- und für die Mütter nervenaufzehrendem Hürdenlauf unterziehen müssen.
Die Gesundheits-/ Krankenkassen legen eine restriktive Handhabung dieses Rechtsanspruches an den Tag. Eine große Zahl der Anträge wird erfahrungsgemäß im ersten Anlauf abgelehnt und muss mit fachlicher Hilfe erst im Widerspruchsverfahren erstritten werden.
Häufig ist auch zu beobachten, dass bei genehmigten Kuranträgen meist nur die Mütter als behandlungsbedürftig eingestuft werden. Die ebenfalls oft (laut ärztlichem Attest) ebenfalls behandlungsbedürftigen Kinder werden nur als "Begleitkinder" akzeptiert, d.h. sie bekommen in der Kurklinik demzufolge nicht die erforderlichen Behandlungen und Anwendungen, die sie eigentlich benötigen.
Die Leistungen der Vorsorge und Rehabilitation für Mütter – und auch Väter – sind wichtige Instrumente zur Wiederherstellung der Gesundheit – insbesondere bei durch Mehrfachbelastung erkrankten Frauen.
Das Konzept der Mutter-Vater-Kind-Kuren ist dabei auf die besonderen Belange und typischen Erkrankungen von Frauen, Müttern und Vätern ausgerichtet. Sie sind hervorragend auch im Bereich der Prävention. Mütter oder Väter können so gemeinsam mit ihren Kindern eine positivere und gesündere Lebenseinstellung lernen. Mütter leisten tagtäglich eine anstrengende und oft nervenaufzehrende Arbeit; viele brauchen deshalb unterstützende Beratung und Hilfe. Bei Muter-Vater-Kind-Kuren erfahren sie umfassende medizinische und psychosoziale Unterstützung. Diese Maßnahmen sind ein wichtiges Gesundheitsangebot, das den Frauen und Müttern zur Verfügung steht und zu den gesetzlichen Leistungen der Krankenversicherung gehört.
Wenn dem Anliegen von Kindern und Eltern Gerechtigkeit widerfahren soll, dann mit
- einem gesellschaftlich aufgeschlossenen Umfeld für Familien und Kindern,
- keiner Festlegung der Gestaltung eines verbindlichen Familienbildes
- und keine „Gängelung“ in fest geprägte Bilder und Lebensziele.
- Anerkennung der elterlichen Leistungen durch Erziehung,
- der Gewährung von offenen Angeboten der Familienbildung in Form von Beratung und Hilfe in allen Lebens- und Erziehungsfragen,
- familiengerechte und finanzierbare Betreuungsangebote für Kinder,
- wirtschaftliche Gerechtigkeit im Steuer- und Rentenrecht und
- im Arbeitsleben und einer beruflichen Absicherung für Familienzeiten.
1993 wurde der Tag der Familie von den Vereinten Nationen geschaffen und auf den 15. Mai festgelegt. Er soll das Bewusstsein dafür schärfen, die Familie als grundlegende Einheit der Gesellschaft wahrzunehmen und die öffentliche Unterstützung für Familien verstärken. Denn das Schicksal des Staates hänge vom Zustand der Familie ab und entscheide über Wohlstand und Wohlbefinden, heißt es in der Erklärung.