– Mieter fürchten die Zeche zahlen zu müssen –
Mit dem Verkauf der LBBW-Wohnungen an ein Konsortium um die Augsburger Patrizia Immobilien AG wurden 1,435 Milliarden Euro erlöst. Das Unternehmen Patrizia AG hatte ein geringfügig höheres Angebot vorgelegt, bei einer allerdings deutlich schlechteren Sozialcharta für die Mieter als das Konkurrenzangebot Das „Baden-Württemberg Konsortium“ hatte ein deutlich günsti- gere Sozialcharta ins Spiel gebracht und deren soziale Grund- haltung hätten die Gewähr für einen besseren Mieterschutz vor Spekulation geboten, stellt der Vorsitzende des Deutschen Familienverbandes (DFV) Baden-Württemberg, Uto R. Bonde (Freiburg) fest.
Jetzt muss sich eine verantwortliche Landespolitik dafür einsetzen, dass die Mieter vor Wohnungsspekulationen geschützt werden und letztlich nicht die Mieter die „Zeche“ bezahlen, die ihnen die LBBW-Banker vor Jahren eingebrockt haben, fordert der DFV Baden-Württemberg.
Die LBBW Immobilien GmbH war durch ihre spekulativen Finanz- transaktionen der letzten Jahre (Wirtschaftskrise 2008) mit Staatshilfe (Steuergeld der Bürger) vor dem finanziellen Aus gerettet worden; die EU machte die Auflage bei der Genehmigung der Milliardenhilfe für die LBBW dass deren Wohnungsbestand verkauft wird.
Bei den 21500 Mietern geht jetzt die Sorge um, dass diese nun zum Spekulationsobjekt werden und die Mieter mit “saftigen Miet- steigerungen” die Leidtragenden sind. In München schöpfe Patrizia AG Mieterhöhungsspielräume voll aus und spare bei der Instandhaltung, beklagen Mieter, die auch Eigenbedarfs- kündigungen und die Umwandlung in Eigentumswohnungen fürchten, die sie als bisherige Mieter nicht bezahlen könnten.
Das kann nicht im Sinne der grün-roten Landesregierung sein, die im Koalitionsvertrag die „sozialverantwortliche und nachhaltige Bewirt- schaftung“ des Wohnungsbestandes vereinbart hatte.